Weihnachtszeit bei UHW

Advent, Advent,
das vierte Lichtlein brennt.
Die Tür ist hoch, das Tor ist weit,
bei UHW ist gnadenbringende Weihnachtszeit.
Alle Jahre wieder komm ich hinab zur Erden,
um Zeuge von deren Weihnachtsfest zu werden.
Von drauß vonne Elpenbachstraße komm ich jetzt her,
ich muss euch sagen: Dieses Jahr ohne Schlitten, drum atme ich schwer.
Ich sprach noch: O lieber Herre Christ,
meine Reise bald zu Ende ist,
ich muss nur noch zu diesem Chor,
und ganz ehrlich, da graut et mir vor.
Man weiß ja nie, watt man so find`,
sind`s gute Kind, sind`s böse Kind?

Böse Kind scheint ja recht angesagt,
wenn man sieht, was so die Menschheit plagt:
Krieg in Europa wegen eines Despoten,
oder besser gesagt eines kranken, skrupellosen Vollidioten,
Wut- und Reichsbürger, gewalttätige Clans, Nazis ganz rechts,
Verschwörungstheoretiker, Klima-Kriminelle gleich welchen Geschlechts,
Neid und Egoismus allenthalben, Hass-Tiraden im Netz,
Nicole sang 1982 „Ein bisschen Frieden“, den bräuchten wir jetzt.
Und wenn jemandem mal etwas nicht schmeckt,
dann darf er das äußern – möglichst sachlich und mit gebotenem Respekt.
Toleranz, Rücksichtnahme, Miteinander – nicht nur beim Singen,
sollte den Menschen mit ein wenig Empathie doch gelingen.
Und so möchte ich weiter für ungeteilten Optimismus werben,
ist doch die Hoffnung bekannt dafür, als letzte zu sterben.

Viel zu lange nahm Corona manchen Mut,
still und starr hat St. Jakobus geruht.
Gut, in Schmachtendorf ein junges Paar in den Hafen der Ehe gesungen –
die Performance war übrigens bestens gelungen,
aber alles in allem lief vieles eher beschissen,
so haben wir auch den Postpensionären absagen müssen,
aus demselben Grund wie überall heute,
wegen Personalmangel keine Leute.
Die waren dann zum Glück auf die Schnelle
bei Wilfried Schuberts Abschied doch zur Stelle.
Der hat uns auch noch schmerzhaft gezeigt,
dass es selbst bei Edelfans nicht zu ewiger Mitgliedschaft reicht.
So, genug Vergangenheit gesichtet,
ab sofort wird der Blick schwungvoll nach vorne gerichtet,
so wie es sich gehört für Menschen aussem Pott,
mit ein paar kleinen Hilfestellungen vom lieben Gott.

Das Himmelstor ist aufgetan,
für Alt, Tenor, Bass und Sopran.
Die singen nicht nur zur Sommerzeit,
nein, auch im Winter, auch wennet nicht schneit.
So gilt ab sofort: Juri, alter Gesell,
hau in die Tasten und spiele ganz schnell,
denn nächst` Jahr, Kinder wird`s was geben,
nächst` Jahr können sich alle freun,
dann zieht hier Trubel, zieht hier Leben
in diese heilige Bude ein.
310mal werden wir noch wach,
heißa, dann ist Jubiläums-Konzert-Auftritts-Tach.
Und sind dann hoffentlich mal alle kerngesund,
dann geht datt hier so richtig rund.
Bei den ganzen Infektionen derzeit fragt man sich doch:
Lebt eigentlich der alte Holzmichl noch??? 

Bei Juri sieht man schon die Lichter brennen,
am Piano strahlt er festlich, lieb und mild,
nur wenn wir den Gesang „weit weg von sehr gut“ nennen,
dann wird auch er schon mal ein bisschen wild.
Fröhöliches Üben überall,
durch die Lüfte tönet froher Schall,
und süßer die Töne nie klingen,
als lässt man UHW sie singen.
So ist manch Laut entsprungen aus einer Kehle zart,
womöglich stellen wir demnächst noch nen DSDS-Kandidat.
Die Lobeshymne geht schon stark in Richtung Schleimen,
aber so`n Weihnachtsgedicht muss sich halt irgendwie reimen.
Das Ziel ist gesteckt – mit den besten Wünschen von oben:
für 2023 erfolgreich zu proben!

Da verraten plötzlich Heeresscharen,
dass sie noch nie in New York waren.
Ich weiß ja nicht, wer will datt wissen,
ob irgendjemand`s Jeans zerrissen?
Ihr Kinderlein kommet, oh kommet all Ihr Kinderlein,
erwachsen will ja keiner sein…
Denn dann mehren sich plötzlich Ängste und Sorgen,
und die bleiben auch unter den Wolken nicht gänzlich verborgen.
Da isset hier unten doch zweifelsfrei schöner,
hier triffste noch zwei kleine Italiener,
nee, datt möcht` ich nicht versäumen,
ich wüßt` nur gern, wovon die träumen.
Nächstes Jahr im Okto-ber
gibt es die Antworten, dann wissen wir mehr.

Bis dahin, „gute Kind!“, ermuntert alle: „Kommet Ihr Leute, Ihr Männer und Fraun,
kommet, den lieblichen Chor zu hör`n und zu schaun,
da macht Ihr nix, aber auch gar nix verkehrt,
Ihr werdet schon sehen, was Euch dann beschert“.
Damit datt mit dem Auftritt auch watt wird,
wird – wie gesagt – mit Juri akribisch trainiert.
Ein paar Buchungen zwischendurch wären auch sehr willkommen,
die werden dann mit links noch mitgenommen,
und damit kein Kräfteverschleiß die Konzentration störe,
gleitet in der Wolfgangsbäckerei der Teig in die Röhre.
SO gelingt der Gesang, auf dass am Schluss das Gute siegt,
Auf uns, auf das, was vor uns liegt.
Und sollten die Zeiten auch mal rauer sein,
denkt immer dran: You`ll never walk allein!

Um uns herum ganz traut und ganz sacht,
da läuten jetzt zur Welt hinieden
die Weihnachtsglocken durch die Nacht
ihr Wunderlied – vom ew`gen Frieden.

FROHE WEIHNACHTEN!